Schaufensterkrankheit – Bewegung statt Operation! - Holger Jungandreas - Mentaltraining
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Schaufensterkrankheit – Bewegung statt Operation!

Mit “Schaufensterkrankheit” wird eine Zivilisationserkrankung beschrieben, die das Verkalken der peripheren Gefäße, der Beingefäße, betrifft. Oftmals sind die Beschwerden und die fehlende Mobilität so groß, dass nur noch eine Operation weiterhilft. Es gibt jedoch auch andere Möglichkeiten u. U. auf eine Operation zu verzichten, um eine solche Gefäßverkalkung kompensieren zu können.

Schaufensterkrankheit – Bewegung oder Operation?
Menschen, die an der Schaufensterkrankheit leiden, sind nur wenig beweglich. Grund sind die Verkalkungen in den arteriellen Beingefäßen, die eine Mobilität weitestgehend verhindern.

 

Die Erkrankung heißt im Volksmund deshalb „Schaufensterkrankheit“, weil die Patienten nur eine gewisse Wegstrecke bewältigen können. Die Schmerzen lassen ein weiteres Gehen nicht zu und der Patient muss stehen bleiben, egal wo er sich gerade befindet. Steht der zufällig an einem Schaufenster, sieht er sich die Auslagen an, unabhängig davon, ob sie ihn interessieren oder nicht.

Schaufensterkrankheit: Periphere arterielle Verschlusskrankheit
Der medizinische Begriff lautet „periphere arterielle Verschlusskrankheit“. Die Beinarterien sind verkalkt, es kommt somit zu wenig Blut durch die Gefäße und zu wenig in der Muskulatur an. Der Muskel wird dann bei Bewegung, wenn der Bedarf an Blut und Nähstoffen steigt, unterversorgt. Dieser Blutmangel äußert sich in krampfartigen Schmerzen, die zum Stehenbleiben zwingen.

 

Zur Linderung gibt es zwei Möglichkeiten. Operative Maßnahmen, wie künstliche Umgehungskreisläufe (Bypassoperationen), das Einsetzen eines Stents (eine Feder, die an die verengte Stelle der Arterie eingesetzt wird und das Gefäß weitet) oder das Aufpumpen der verengten Gefäße (Ballondillatation). Diese Maßnahmen sind teuer, z. T. schmerzhaft und mit Krankenhausaufenthalten verbunden.

 

Bewegungstherapie als kostengünstige Alternative bei der Schaufensterkrankheit
Die kostengünstige Variante ist die konsequente Bewegungstherapie bei Vorliegen einer Schaufensterkrankheit. Die Hauptinvestition sind eiserner Wille und Disziplin zur regelmäßigen (täglichen) und dauerhaften (lebenslangen) Durchführung eines intensiven aber trotzdem dosierten körperlichen Trainings. Das tägliche Bewegungstraining sollte gestaltet werden durch umfangreiche Spaziergänge, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen.

 

Auch der zweimal wöchentliche Besuch einer Gefäßsportgruppe ist dringend empfohlen. Bei der Trainingssteuerung sind die Pausen das Entscheidende. Sie sollen rechtzeitig erfolgen, d. h. bevor die Schmerzen zum Stehenbleiben bzw. zum Abbruch der sportlichen Betätigung zwingen. Man sollte dabei das Gefühl haben, dass noch sicher mehrere Meter bewältigt werden könnten. Die Pause sollte dabei so lange dauern, bis der Schmerz komplett verschwunden ist. Dann kann die nächste Belastungseinheit starten.

 

Wer täglich mindestens eine Stunde trainiert, baut natürliche Bypässe auf. Es entstehen sogenannte Kollaterale, Umgehungskreisläufe, die sich aufgrund des regelmäßigen erhöhten Blutbedarfs in der Muskulatur bilden. Diese natürlichen Bypässe halten die Durchblutung aufrecht und degenerieren recht schnell, wenn das Training nicht mehr durchgeführt wird. Bei Wiederaufnahme der Aktivität und regelmäßiger Anwendung bilden sie sich jedoch wieder rasch auf.

 

So kann die Alternativen nur heißen: „Bewegung statt OP“!

 

(Veröffentlicht auf: Experto)
(Foto: Pexels – Josh Willink)

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Category
Sport & Gesundheit